Primärärztliche Versorgungsungleichheiten zu Ungunsten der Bevölkerung sozial benachteiligter Stadtgebiete – eine Fallanalyse am Beispiel der Stadt Essen

Gesundheitswesen(2023)

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摘要
Background As a large city in the middle of a metropolitan area, the city of Essen is characterized by strong social segregation and a north-south divide in the social status of its population. The conventional demand planning does not take such strong disparities within a planning unit into account. The present study aims to analyze the distribution of primary care structures using the example of two large urban areas within the city of Essen and to identify perspectives for strengthening primary care in disadvantaged urban areas. Methods First, a secondary data analysis was carried out at the district level and the study area Essen North (258,790 residents), consisting of 19 districts, was defined on the basis of two inclusion criteria - 1. location of the district north of the A40 freeway and 2. a mean subsistence rate>17.20 percent (average value of the city of Essen). Subsequently the study area was compared with the rest of the city (332,242 residents) with regard to the indicators a) social status, and b) available general practioners and pediatricians. The data of the selected indicators is based on the social reporting of the city of Essen and the "Online Practice Search" (Online-Praxissuche) of the Association of Statutory Health Insurance Physicians North Rhine. The resulting database (last update: 10/20212) was then evaluated at the district level and the primary care situation of the two urban areas was compared. Results The results revealed a significantly lower primary care coverage in the socially disadvantaged study area Essen North by about 25 percent for general practioners and by almost half for pediatricians. Thus, higher social disadvantage was associated with poorer access to primary care close to home, especially for children and adolescents. Conclusion The distribution of primary care providers in the city of Essen increases the risk of contributing to the manifestation of geographic disparities and health inequalities. The existing planning system in particular is not suitable for addressing the threatening or already existing undersupply of primary health care to the population in disadvantaged urban districts.Ziel der Studie Als Großstadt inmitten eines Ballungsgebiets ist die kreisfreie Stadt Essen geprägt von einer starken sozialen Segregation und im Zuge dessen einem deutlichen Nord-Süd-Gefälle des sozialen Status‘ der Bevölkerung. Die herkömmliche Bewertung der primärärztlichen Versorgung seitens der Kassenärztlichen Vereinigungen durch das Instrumentarium der Bedarfsplanung lässt solche starken Gefälle innerhalb einer Planungseinheit häufig unberücksichtigt. Die vorliegende Studie hat zum Ziel, die Verteilung von Primärversorgungsstrukturen am Beispiel von zwei großräumigen Stadtgebieten der Stadt Essen zu analysieren und Perspektiven der Stärkung der Primärversorgung in benachteiligten Stadtteilen aufzuzeigen. Methodik Zunächst wurde auf Stadtteilebene eine Sekundärdatenanalyse durchgeführt und anhand der Einschlusskriterien – 1. Lage des Stadtteils nördlich der Autobahn A40 und 2. eine mittlere Existenzsicherungsquote>17,20 Prozent (Durchschnittswert der Stadt Essen) – das aus 19 Stadtteilen bestehende Untersuchungsgebiet Essen Nord (258.790 Einwohner*innen) definiert und mit dem restlichen Stadtgebiet (332.242 Einwohner*innen) bezüglich der Indikatoren a) sozialer Status, und b) Versorgungsdichte der tätigen Haus- und Kinderärzt*innen verglichen. Die Datengrundlagen der ausgewählten Indikatoren finden sich in der Sozialberichterstattung der Stadt Essen bzw. der „Online-Praxissuche“ der Kassenärztlichen Vereinigung Nordrhein. Die dadurch entstandene Datenbank (letzter Stand: 10/2021) wurde anschließend auf Stadtteilebene ausgewertet und in der Folge die primärztliche Versorgungssituation der beiden Stadtgebiete verglichen. Ergebnisse Die Ergebnisse offenbaren eine deutlich geringere primärärztliche Versorgungsdichte im sozial benachteiligten Untersuchungsgebiet Essen Nord, bei Hausärzt*innen um etwa ¼, bei Kinderärzt*innen um fast die Hälfte. Mit einer höheren sozialen Benachteiligung geht ein schlechterer wohnortnaher Zugang zur Primärversorgung einher, insbesondere für Kinder und Jugendliche. Schlussfolgerung Der Status quo der Verteilung primärärztlicher Versorgungsstrukturen birgt die Gefahr, zu einer Manifestierung gesundheitlicher Ungleichheit beizutragen und die Sicherstellung einer wohnortnahen, bedarfsorientierten Primärversorgung zu gefährden. Die bestehende Planungssystematik ist nicht geeignet, die drohende bzw. schon bestehende Unterversorgung der Bevölkerung in benachteiligten Stadtteilen ausreichend zu adressieren.
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sozial benachteiligter stadtgebiete,eine fallanalyse
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