Qualitätssicherung in der CI-Versorgung: Einführung des Zertifizierungssystems und nationalen Registers

Die Versorgung von Menschen mit einer hochgradigen Hörminderung oder Taubheit mit einem Cochlea-Implantat (CI) ist ein komplexer, lebenslanger und interdisziplinärer Prozess. Die aktualisierte AWMF-Leitlinie und das, durch die DGHNO-KHC erstellte, Weißbuch beschreiben die fachlichen Grundlagen des Versorgungsprozesses. Auf Basis dieser Dokumente wurde 2021 sowohl ein Zertifizierungssystem als auch ein nationales CI-Register eingeführt. Seit Einführung des Zertifizierungssystems konnten bereits mehr als 40 Kliniken erfolgreich als CIVE (Cochlea-Implantat-versorgende-Einrichtungen) zertifiziert werden. Auf Basis eines strukturierten Prozesses erfolgte zunächst eine „Offsite-“, gefolgt von einer „Onsite“-Auditierung. Die Grundlage hierfür stellte die Schulung von Fachexperten sowie deren Ernennung durch einen unabhängigen Zertifizierer (ClarCert, Neu-Ulm) dar. Seit Ende 2021 existiert die Möglichkeit zur Teilnahme am nationalen CI-Register. Dieses, von der DGHNO-KHC initiierte, Projekt wird technisch durch die Firma Innoforce (Rugell, Liechtenstein) realisiert. Seit Einrichtung des Registers nehmen bereits mehr als 70 Kliniken teil und mehr als 600 Implantate konnten bereits registriert werden. Die Einführung des Zertifizierungssystems und des nationalen CI-Registers verlief bislang sehr erfolgreich und konnte als Teil der Qualitätssicherung etabliert werden. Zukünftige Modifikationen der Leitlinie und des Weißbuchs werden sich damit auch auf die im Rahmen des Registers erhobenen Daten beziehen können, um hier eine kontinuierliche Weiterentwicklung relevanter Qualitätsparameter zu erreichen.