Cholintransfer aus dem Plasma auf Erythrocyten – Kinetik der zellulären Aufnahme und Vorteile des physiologischen Glycerophosphocholin für essentielle Fettsäuren

Hintergrund Cholin ist für Frühgeborene ein potentiell kritischer essentieller Nährstoff. In Form von Phosphatidylcholin (PC) hat es definierte Gewebekonzentrationen und ist für Wachstum und Stoffwechsel unerlässlich. Eine Cholinzufuhr im oberen Bereich der ESPGHAN-Empfehlungen (8-55mg/kg/d) ist nötig, um fetale (entwicklungsadäquate) Plasmakonzentrationen von 40-50µmol/L zu erreichen. Dazu sind wasserlösliches Cholinchlorid & -bitartrat, die Milchkomponenten Glycerophosphocholin & Phosphocholin sowie PC als Lipid geeignet. Neben freiem Cholin im Plasma dient das PC der Lipoproteine aus Leber und Darm direkt der Versorgung von Lunge und Gehirn mit Cholin und den (konditionell) essentiellen Fettsäuren Arachidonsäure (ARA) und Docosahexaensäure (DHA). Entscheidend ist gemäß Tierversuchen der Übertritt von Plasma-PC in das Gewebe. Während alle enteral verabreichten Cholinverbindungen die Plasmakonzentration von Cholin und neugebildetem PC erhöhen, bleibt die Frage welche Cholinverbindungen eine optimale Organversorgung mit ARA- und DHA gewährleisten. Eine wenig invasive Methode den Übertritt von Plasma-PC auf Zellen zu untersuchen, ist die Bestimmung des Transfers von Plasma-PC auf die Erythrocyten als Parenchymsurrogat mittels stabiler Isotopenmarkierung.