Pathogenese und Therapie der Anämie bei Tumorerkrankung

Hartmut Link, Heinz Ludwig

Springer Reference Medizin(2023)

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摘要
Eine Anämie bei onkologischen Patienten sollte immer abgeklärt werden. Häufig bestehen ein funktioneller oder absoluter Eisenmangel, verursacht durch tumorbedingte vermehrte Produktion inflammatorischer Zytokine und insbesondere von Hepcidin, das zu einer verminderten intestinalen Eisenresorption und Verschiebung von zirkulierendem Eisen in zelluläre Eisenspeicher führt. Weiters findet sich häufig ein relativer oder, seltener, ein absoluter Mangel an Erythropoetin. Beide Faktoren stellen die häufigsten Ursachen für eine Tumoranämie dar, die durch Tumortherapie weiter verstärkt werden kann. Zur Absicherung der Diagnose Tumoranämie sollten andere Faktoren wie Hämolyse, Blutverlust, Hämodilution, Hypersplenismus, Vitamin-B12- und Folsäuremangel sowie seltene Formen von erworbenen (myelodysplastische Neoplasien, aplastische Anämie) und genetisch bedingten Anämien (Fanconi-Anämie, Thalassämie, Sichelzellanämie etc.) ausgeschlossen werden. Eine kausale Therapie sollte, wenn immer möglich, prioritär angestrebt werden. Bei chemotherapieinduzierter, symptomatischer Anämie ist eine Stimulation der Erythropoese mit Epoetinen indiziert, bei Vorliegen eines absoluten oder funktionellen Eisenmangels empfiehlt sich zusätzlich eine Substitution mit intravenös verabreichtem Eisen, da eine orale Behandlung aufgrund der bei Entzündungen und bei aktiven Tumoren stark reduzierten enteralen Eisenresorption keine ausreichende Versorgung der Erythropoese mit Eisen gewährleistet kann. Für die Kombinationstherapie aus Erythropoese-stimulierenden Agenzien (ESA) und intravenös verabreichtem Eisen wurden außerdem ein geringerer Transfusionsbedarf und ESA-Verbrauch und eine Verbesserung der Lebensqualität der Patienten nachgewiesen. Die Verabreichung von Erythrozytenkonzentraten (EK) ist in der Regel erst beim Unterschreiten eines Hb-Werts von 7–8 g/dl (4,35–4,97 mmol/l) unter Berücksichtigung der Gesamtsituation des Patienten indiziert. Wenn möglich sollte nur ein EK transfundiert werden. Die Transfusionsrate sollte weitgehend minimiert werden, eventuell im Rahmen einer interdisziplinären Kooperation und Verfolgung von etablierten Blutmanagement-Algorithmen.
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