Transkatheter-Aortenklappenimplantation (TAVI) bei multivalvulären Herzerkrankungen

Zusammenfassung. Die Prävalenz von multivalvulären Herzerkrankungen ist bei TAVI (Transcatheter Aortic Valve Implantation)-Patientinnen und -Patienten hoch. Am häufigsten findet sich die Kombination Aortenklappenstenose (AS) und Mitralinsuffizienz, gefolgt von der Kombination AS und Trikuspidalinsuffizienz oder AS und Mitralstenose. Die Graduierung von multivalvulären Erkrankungen ist anspruchsvoll und führt oft zu einer Unterschätzung des Krankheitsstadiums. Daher ist ein profundes Wissen über die pathophysiologischen Zusammenhänge zentral, und die Patientinnen und Patienten sollten stets multimodal abgeklärt werden. Nach einer erfolgreichen TAVI können sich sekundäre zusätzliche Klappenprobleme verbessern, aber auch unbeeinflusst bleiben oder sich sogar verschlechtern. Die wissenschaftliche Datenlage bei multivalvulären Erkrankungen ist spärlich. Nicht zuletzt deshalb bleibt die Rolle des «Heart Teams» zentral, um Patientinnen und Patienten einen individuell angepassten Therapievorschlag unterbreiten zu können.