Die COVID-19-Pandemie und seelische Gesundheit bei Minderjährigen: Herausforderungen für die Kinder- und Jugendpsychiatrie und -psychotherapie.

Zeitschrift fur Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie(2023)

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Free AccessDie COVID-19-Pandemie und seelische Gesundheit bei Minderjährigen: Herausforderungen für die Kinder- und Jugendpsychiatrie und -psychotherapieMartin Holtmann, Gerd Lehmkuhl, Paul Plener, and Michael KölchMartin HoltmannProf. Dr. Dr. Martin Holtmann, LWL-Universitätsklinik Hamm der Ruhr-Universität Bochum, Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik, Heithofer Allee 64, 59071 Hamm, Deutschland[email protected]Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik, LWL-Universitätsklinik Hamm der Ruhr-Universität Bochum, DeutschlandSearch for more papers by this author, Gerd LehmkuhlKinder- und Jugendpsychiatrie Psychotherapie und Psychosomatik, Uniklinik Köln, DeutschlandSearch for more papers by this author, Paul PlenerUniversitätsklinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Medizinische Universität Wien, ÖsterreichSearch for more papers by this author, and Michael KölchKlinik für Psychiatrie, Neurologie, Psychosomatik und Psychotherapie im Kindes- und Jugendalter, Universitätsmedizin Rostock, DeutschlandSearch for more papers by this authorPublished Online:January 06, 2023https://doi.org/10.1024/1422-4917/a000918PDF ToolsAdd to favoritesDownload CitationsTrack Citations ShareShare onFacebookTwitterLinkedInReddit SectionsMoreDie Pandemie und die mit ihr einhergehenden vielfältigen Einschränkungen haben Kinder und Jugendliche und alle, die mit ihnen leben und arbeiten, vor enorme Herausforderungen gestellt. Nach einer anfänglichen Fokussierung auf die körperlichen Folgen der COVID-19-Erkrankung und die Maßnahmen zum Schutz davor rücken seit einiger Zeit die komplexen seelischen und gesellschaftlichen Auswirkungen der Pandemie in den Blick.Zunächst waren im Jahr 2020 ca. 12 % weniger psychiatrische Klinikbehandlungen zu verzeichnen (RWI-Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung und Technische Universität Berlin, 2021), etwa durch das vorbeugende Freihalten von Betten für die COVID-19-Versorgung, Hygienekonzepte mit reduzierten Gruppengrößen, den Wegfall von schulisch bedingten „Behandlungsgründen“ und eine generelle Zurückhaltung gegenüber Krankenhausbehandlungen in Pandemiezeiten. In einer differenzierteren Analyse zeigt sich, dass vornehmlich tagesklinische Behandlungen zurückgingen. Seit dem Sommer 2021 ist nun ambulant und stationär eine vermehrte Inanspruchnahme wegen psychischer Beeinträchtigungen zu beobachten und dies nicht allein als Nachholeffekt. Da die kinder- und jugendpsychiatrische Versorgungsdichte in Deutschland sehr unterschiedlich ist, kann in einzelnen Regionen ein Versorgungsbedarf bis an die Grenzen der lokalen Kapazitäten festgestellt werden, während in anderen Regionen dieser Bedarf durch die Regelversorgung gut abgefangen wird. Auch auf die Fluktuationsneigung und die Qualität der Arbeitsleistung der „Helfer_innen“ selbst wirkt die Pandemie sich aus (Hähnle, Fegert, König & Hoffmann, 2022).Berichte über vermehrte Ängste, depressive Episoden, Suizidalität und Essstörungen, über Isolation und Rückzugsverhalten, über den höchsten Stand von Meldungen von Kindeswohlgefährdung seit Einführung der Statistik 2012 (Destatis, 2021) sowie über Bildungs- und Leistungsdefizite geben aber Anlass zur Sorge und verunsichern Familien.Gleichzeitig ist wichtig, zu betonen, dass wir es nicht mit einer „verlorenen Generation“ zu tun haben. Viele Kinder und Jugendliche sind zwar erschöpft, aber auch sehr anpassungsfähig; viele sind innerlich an den Herausforderungen der letzten Jahre gewachsen. Dies gilt vor allem für Schüler_innen, die während des Distanzunterrichts elterliche Unterstützung erfahren haben und mit den digitalen Anforderungen gut zurechtkamen. Von Eltern, deren Kinder zwischen 3 und 13 Jahren waren, wurden im Dezember 2021 bei 72 % Zeichen eines „Posttraumatic Growth“ gesehen (Wenter, Schickl, Sevecke, Juen & Exenberger, 2022). Auch die noch nicht veröffentlichten neueren Daten der KIDA-Studie des Robert Koch-Instituts (RKI) zeigen, dass bei 90 % aller Kinder und Jugendlichen sowohl die Gesamt- als auch die psychische Gesundheit von den Eltern als (sehr) gut eingeschätzt wird.Bei anderen war die seelische Widerstandsfähigkeit aber nur bedingt strapazierbar (Marckhoff et al., 2022). Schon früh hat unsere Fachgesellschaft differenzierte Argumentationshilfen zu diesem Thema zur Verfügung gestellt (Deutsche Gesellschaft für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie, 2021; Kölch & Schepker, 2021). Sah es noch Anfang 2022 so aus, als ob der größte Teil der Jugendlichen sich mit den veränderten sozialen und Arbeitsbedingungen einigermaßen arrangiert und pragmatisch darauf eingestellt hat (Schnetzer & Hurrelmann, 2022a), stellt sich dies nun in der jüngsten Erhebung der Trendstudie „Jugend in Deutschland“ im Oktober 2022 etwas anders dar. Die Zuversicht hat trotz Besserung der Coronalage nicht zugenommen. Schon die lange Dauer der Pandemie und ihre Begleiterscheinungen hatten als chronischer Stresszustand möglicherweise zu einer Schwellensenkung geführt, sodass aus einer vorhandenen Vulnerabilität oder subklinischen Symptomen dann klinisch relevante Symptome und zum Teil Vollbilder behandlungsbedürftiger seelischer Störungen wurden. Nun kommen zusätzliche Sorgen wegen Inflation, Krieg und Klimawandel hinzu. Bei vielen, denen es ohnehin nicht gutging, haben sich daher die Sorgen verfestigt. Jede vierte befragte Person zwischen 14 und 29 Jahren gibt an, mit ihrer psychischen Gesundheit unzufrieden zu sein. Diese Werte sind innerhalb des Jahres 2022 noch gestiegen (Schnetzer & Hurrelmann, 2022b).Seelische Folgen der Pandemie: EvidenzDie gegenwärtige Situation stellt unser Gesundheitssystem durch die sich immer deutlicher abzeichnenden psychischen und somatischen Langzeitfolgen vor viele Herausforderungen. Aufbauend auf den bereits zu Beginn der Pandemie bekannten Folgen von früheren Quarantänebedingungen auf die psychische Gesundheit, die sich bei den jüngeren Altersgruppen am ausgeprägtesten zeigten (Brooks et al., 2020), fand sich dieser Trend auch in einem ersten Überblick über die damals schon vorhandene Evidenz zu den Pandemiefolgen bestätigt (Fegert, Vitiello, Plener & Clemens, 2020). Die damals aufgrund der vorhandenen Datenlage getroffenen Aussagen, die eine gestiegene psychische Belastung aufzeigten, haben weiterhin ihre Gültigkeit behalten und sind nun zunehmend durch den Rückgriff auf ein immer reicher werdendes Datenmaterial gedeckt.Betrachtet man ein globales Bild über alle Altersgruppen, so wurde im Rahmen eines systematischen Reviews darauf hingewiesen, dass es weltweit über alle Altersgruppen zu 53.2 Millionen zusätzlichen Fällen von depressiven Erkrankungen und 76.2 Millionen zusätzlichen Fällen von Angsterkrankungen gekommen ist (COVID-19 Mental Disorders Collaborators, 2021). Es ist auffällig, dass dieser Anstieg vor allem bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen besonders ausgeprägt war. Ein ähnliches Bild zeichnet auch die Global Burden of Disease Study 2020 der World Health Organization (WHO), die eine Zunahme der depressiven Erkrankungen um 27.6 % und der Angsterkrankungen um 25.6 % berichtet (World Health Organization, 2022). In einer systematischen Übersichtsarbeit wurde eine Zunahme der Krankenhausbehandlungen aufgrund einer Essstörung berichtet, wobei erneut die Zunahme im Bereich der minderjährigen Patientinnen mit 83 % besonders hervorsticht (Devoe et al., 2022). In einer Metaanalyse zu Angst und Depression bei Minderjährigen in der COVID-19-Pandemie wurden von Racine et al. (2021) unter Rückgriff auf 29 Studien mit insgesamt knapp 81 000 Teilnehmer_innen zusammenfassend depressive Symptome bei 25.2 % und Angstsymptome bei 20.5 % der Minderjährigen berichtet, was auf eine klare Zunahme dieser Symptome in zeitlichem Zusammenhang mit der Pandemie schließen lässt. Auch hier zeigten sich höhere Prävalenzzahlen beim weiblichen Geschlecht (Racine et al., 2021).Betrachtet man die Situation in Deutschland, so stehen hier die online erhobenen Daten der COPSY-Studie zu Verfügung, die einen Vergleich mit den Daten der KiGGS-Studie erlauben. In einer ersten Erhebungswelle (Mai bis Juni 2020) zeigte sich, dass 29 % der befragten Kinder und Jugendlichen Auffälligkeiten im Strengths and Difficulties Questionnaire beschrieben. Dieser im Vergleich zu präpandemischen Zahlen deutlich erhöhte Wert blieb zu späteren Erhebungszeitpunkten mit 31 % (Dezember 2020 bis Januar 2021) und 28 % (September bis Oktober 2021) konstant hoch (Ravens-Sieberer et al., 2022).Auch in Österreich fanden sich ähnliche Werte. Basierend auf einer Onlinebefragung von 3052 Jugendlichen und jungen Erwachsenen im Februar 2021 wurde eine depressive Symptomatik über dem Cutoff von 55 % der Teilnehmer_innen beschrieben, eine Angstsymptomatik von 47 % (Pieh, Plener, Probst, Dale & Humer, 2021). In einer weiteren Erhebungswelle von September bis November 2021 bei 1505 Jugendlichen und jungen Erwachsenen zeigte sich eine hohe Stabilität der Werte und kein Trend zu einer Abnahme (Dale et al., 2022). Auch in einer Untersuchung bei 1442 österreichischen Lehrlingen konnte gezeigt werden, dass diese in der Forschung häufig unterrepräsentierte Gruppe vergleichbar hohe Werte über den Schwellenwerten für eine depressive (48 %) und eine Angstsymptomatik (35 %) aufweist (Dale et al., 2021).Besondere Beachtung muss in diesem Zusammenhang auch die Zunahme an Suizidgedanken und Suizidversuchen im Vergleich zu Studien vor der Pandemie finden. Während in der oben genannten Studie bei österreichischen Jugendlichen und jungen Erwachsenen 9 % über tägliche Suizidgedanken berichteten (Pieh et al., 2021), zeigte eine Studie an einer repräsentativen Stichprobe bei Jugendlichen der 9. bis 12. Schulstufe aus den USA ein ähnliches Bild mit einer 12-Monatsprävalenz ernsthafter Suizidgedanken bei 19.9 % und von Suizidversuchen bei 9 % (Jones et al., 2022). Bereits relativ früh wurde eine Zunahme an Vorstellungen aufgrund von Suizidversuchen in Notaufnahmen um 51 % bei weiblichen Jugendlichen in den USA berichtet (Yard et al., 2021). Auch aus Deutschland wurde aus 27 pädiatrischen Intensivstationen eine deutliche Zunahme der Jugendlichen, die nach einem Suizidversuch dort behandelt wurden, berichtet (Bruns et al., 2022).Die Möglichkeit der Nutzung digitaler Medien ermöglichte während der Pandemie das Aufrechterhalten von Kontakten und den Distanzunterricht. Vielfach war die Mediennutzung funktional und hilfreich. Von Jones et al. (2022) konnte in einer repräsentativen Stichprobe aus den USA gezeigt werden, dass der virtuell aufrechterhaltene Kontakt zu einem bessern Outcome in Bezug auf generelle psychische Gesundheit, Suizidgedanken und Suizidversuchen geführt hat. Gleichzeitig stieg die pathologische Nutzung von sozialen Medien und Computerspielen zumindest vorübergehend um 40 bis 50 % an (DAK-Gesundheit, 2021). Basierend auf einer neuen Metaanalyse ist davon auszugehen, dass die Bildschirmzeit während der Pandemie bei Kindern und Jugendlichen um 52 % gestiegen ist (Madigan, Eirich, Pador, McArthur & Neville, 2022).Psychische Kindergesundheit muss in den Fokus: Weiterentwicklung der VersorgungsangeboteAuch wenn in der Pandemie der Zugang von psychiatrisch behandlungsbedürftigen Kindern und Jugendlichen ins Versorgungssystem immer möglich war, wurden und werden die Herausforderungen und strukturellen Defizite, die schon vor der Pandemie offenlagen, nun wie unter einem Brennglas überdeutlich. Insgesamt verstärkt sich ein Trend, der bereits vor der Krise einsetzte. Bereits vor der Pandemie war die psychische Gesundheit das Thema der Kindergesundheit; depressive Störungen waren der häufigste Grund für Krankenhausaufenthalte von Kindern und Jugendlichen (DAK-Gesundheit, 2019) und sind es weiterhin.Große Sorgen bereiten vor allem Kinder aus bildungsfernen Familien, lernschwache Schüler_innen mit massiven Lernrückständen und auch Kinder und Jugendliche, die trotz materiellen Wohlstands nicht ausreichend im Blick ihrer Eltern sind. Entsprechend sieht das Präventionsradar „Kinder und Jugendgesundheit in Schulen“ (Hanewinkel, Hansen, Neumann & Petersen, 2021) einen großen Behandlungsbedarf für eine Verbesserung in der Gesundheitskompetenz, um Kindern und Jugendlichen ausreichendes Wissen zu vermitteln, damit sie gesund aufwachsen können. Es besteht also die dringende Notwendigkeit, aktiv zu werden, und das Motto lautet: „Aufholen nach Corona“ – doch wie? Die Leopoldina (2021) gab in einer Stellungnahme Empfehlungen, wie den potenziellen Auswirkungen der Pandemie auf die psychische Gesundheit von Kindern und Jugendlichen zu begegnen ist. Doch viele Empfehlungen fallen sehr unspezifisch aus, regen ein Frühwarnsystem zum rechtzeitigen Erkennen von emotionalen Defiziten in Kitas und Schulen an. Ein gesunder Lebensstil solle gefördert werden, regelmäßige Sportaktivitäten, Psychoedukation zur Schlafhygiene und für eine gesündere Ernährung stehen außerdem auf der Agenda.Deutlich werden dabei aus unserer Sicht die Grenzen des individualisierten Resilienzkonzeptes: Stressreaktionen, Erschöpfung, prekäre Verhältnisse und seelische Krankheit sind nicht Folge fehlender „Selbstoptimierung“ und damit Schuld des Einzelnen oder der Familien. Durch die Überbetonung der Bedeutung des individuellen Lebensstils für seelische Gesundheit wird die Verantwortung auf den Einzelnen verlagert und die Rolle gesellschaftlicher Faktoren, auch bei der Entstehung und Aufrechterhaltung seelischer Erkrankungen, ausgeblendet (Lehmkuhl & Holtmann, 2020). Eine Umfrage in zehn europäischen Ländern bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen der Generation Z zeigt, dass es genau diese Tendenz zur Selbststigmatisierung in Zusammenhang mit seelischen Erkrankungen in steigendem Ausmaß gibt (Arora, Coe, Dewhurst & Enomoto, 2022). Damit werden aber wichtige Faktoren vernachlässigt: Die sozialen Determinanten von Gesundheit müssen in den Blick genommen werden. Die Förderung der seelischen Gesundheit ist eine Aufgabe der ganzen Gesellschaft.In der bisherigen öffentlichen Diskussion über die Schaffung von Voraussetzungen, sich gesund entwickeln zu können, kommen empirische, fachlich fundierte und evidenzbasierte Ergebnisse zu kurz. Frühe Prävention und Intervention müssen die komplexen kausalen Mechanismen für psychische Erkrankungen im Blick haben (Roessner et al., 2020). Hier liegen für die Kinder- und Jugendpsychiatrie wichtige wissenschaftliche und fachpolitische Aufgabenfelder und Herausforderungen und für die Politik die Aufgabe, die Finanzierung von evidenzbasierter Prävention und Intervention zu gewährleisten.Aus der gegenwärtigen höheren Inanspruchnahme lassen sich nicht einfach Forderungen nach mehr kinder- und jugendpsychiatrischen Krankenhausbetten, mehr Therapieplätzen etc. ableiten. Vielmehr ist aus kinder- und jugendpsychiatrischer und -psychotherapeutischer fachpolitischer Sicht die Frage zu stellen, wie die gegenwärtigen Versorgungsstrukturen gut modifiziert werden können, um einem erhöhten Bedarf in Folge der COVID-19-Pandemie in den nächsten Jahren zu begegnen. Das Verharren in den bisherigen Strukturen oder eine einfache Erweiterung von stationären und ambulanten Kapazitäten, die zum Teil gar nicht mit entsprechendem Fachpersonal hinterlegt werden können, scheinen als Antworten jedenfalls zu kurz gegriffen.Von besonderer Bedeutung scheinen eine bessere Vernetzung und neue Formen der Kooperation von verschiedenen Fächern und Institutionen zu sein (Marckmann & Schildmann, 2021). Die hiermit verbundene Verunsicherung für Lehrer_innen und Eltern sollte hinreichend transparent kommuniziert werden, auch um einer wachsenden Wissenschaftsskepsis zu begegnen. Dringlich erscheinen evidenzbasierte differenzierte und abgestimmte Strategien für die Früherkennung und Behandlung psychischer Störungen in Kindergarten und Schule. Es existieren durchaus eine Vielzahl von „kreativen und wirkungsvollen präventiven Initiativen“, die aber wenig abgestimmt erscheinen und in der öffentlichen Wahrnehmung eher Konfusionen, Chaos und Verunsicherung hervorrufen (Willich, 2021).Bestandsaufnahme, Analyse und Weiterentwicklung der Hilfs- und VersorgungsangeboteAus kinder- und jugendpsychiatrischer und -psychotherapeutischer Sicht ist die Frage zu stellen, wie unsere Versorgungsstrukturen so weiterentwickelt werden können, dass den durch die Pandemie noch einmal erhöhten Bedarfen begegnet werden kann. Nicht erst seit der Pandemie sind die Schwachpunkte unseres Versorgungs- und Behandlungssystems bekannt. Die differenzierten Versorgungsstrukturen für psychisch kranke Kinder und Jugendliche in Deutschland haben sich grundsätzlich auch während der Coronapandemie bewährt. Gleichzeitig wurden wie unter einem Brennglas erneut die Schwächen des aktuellen Systems deutlich. Diese betreffen insbesondere die starren Versorgungsstrukturen, durch die Flexibilität, Kooperation und Übergänge zwischen den Sektoren und Leistungsträgern erschwert sind. Die Pandemie hat die bekannten und benannten Schwächen nun noch einmal besonders deutlich gemacht.In einer sehr gründlichen Bestandsaufnahme und Analyse der Hilfs- und Versorgungsangebote für psychisch kranke Kinder, Jugendliche und ihre Familien hat die Aktion Psychisch Kranke e. V. (APK) unter intensiver Mitarbeit unserer Fachgesellschaft und der kinder- und jugendpsychiatrischen Verbände in einem vom Bundesgesundheitsministerium von 2014 bis 2017 geförderten Projekt die Schwächen des gegenwärtigen Systems dargestellt und priorisierte Handlungsfelder vorgeschlagen (Aktion Psychisch Kranke, 2017). Auch unter dem Eindruck der Pandemie hat die APK in einem weiteren Projekt, das im Sommer 2021 abgeschlossen wurde, richtungsweisende Empfehlungen zur Weiterentwicklung der psychiatrisch-psychotherapeutischen Hilfen und der Prävention seelischer Störungen im Kindes- und Jugendalter in Deutschland gegeben (Aktion Psychisch Kranke, 2022).Diese zum Teil schon zuvor diskutierten Ansätze zur Verbesserung der Versorgung müssen nun endlich aufgegriffen und umgesetzt werden. Angelehnt an die Empfehlungen der APK sind aus unserer Sicht vielfältige Maßnahmen notwendig:•Alle Daten weisen darauf hin, dass nicht alle Kinder gleichermaßen von der Pandemie betroffen waren und von den Folgen der Einschränkungen im Rahmen der Eindämmungsmaßnahmen in der Zukunft betroffen sein werden. Ein relativ stabiler Faktor in der Forschung zu psychischen Auffälligkeiten bei Kindern und Jugendlichen ist, dass der soziale Gradient eine entscheidende Rolle spielt. So wird es auch infolge der Pandemie besonders beeinträchtigte Kinder und Jugendliche geben, die es frühzeitig zu identifizieren gilt, um ihnen Unterstützung zukommen zu lassen. Dies ist keine Aufgabe, die in Praxen oder Kliniken allein geleistet werden kann. Vielmehr ist erforderlich, dass kinder- und jugendpsychiatrische und -psychotherapeutische Versorgungsangebote sich mit Schulen, öffentlichem Gesundheitsdienst und weiteren Lebenswelten verstärkt vernetzen. Die von den Ländern im Rahmen des Aktionsprogramms „Aufholen nach Corona für Kinder und Jugendliche“ erweiterte Schulsozialarbeit sollte noch stärker zur Identifizierung belasteter Kinder und Jugendlicher sowie ihrer Weitervermittlung in Hilfen genutzt und vor allem verstetigt werden. Ähnliches gilt für die Früherkennungsmöglichkeiten bei Haus- und Kinderärzt_innen, in Kindertagesstätten und Kindergärten und im Rahmen der Angebote der Jugendhilfe.•Oftmals geht es auch um Qualifizierung von Fachkräften, die mit Kindern in Kita, Schule, Kinder- und Jugendhilfe oder anderweitig arbeiten, um besser Probleme erkennen und im Hilfesystem besser vermitteln zu können. Eine Qualifizierungsinitiative mit kinder- und jugendpsychiatrischer und -psychotherapeutischer Expertise könnte zielgruppenspezifisch gestaltet werden und damit einen wichtigen Beitrag liefern, um Kinder früher in bestehende Versorgungsstrukturen zu vermitteln.•Zur Zusammenarbeit von Jugendhilfe und Kinder- und Jugendpsychiatrie und -psychotherapie liegt eine Vielzahl von Kooperationsvereinbarungen vor. Nur vereinzelt haben sich aber bisher Verbundstrukturen entwickelt, die die Verbindlichkeit in der Sicherstellung der Hilfen, der Kooperation und Verfahrenswege gewährleisten. Aufbauend auf den wenigen Erfahrungen sollten in ausgewählten Regionen entsprechende Verfahren und Strukturen zur Hilfeplanung erprobt und weiterentwickelt werden. Der Aufbau von Verbundstrukturen soll hier die Rahmenbedingungen verbessern. Dabei sollen i. S. eines familienorientierten Vorgehens auch Angebote für die oft selbst von psychischen Erkrankungen betroffenen Eltern einbezogen werden.•Aufbau einer ambulanten und mobilen medizinischen Rehabilitation für Kinder und Jugendliche mit psychischen Erkrankungen: Nach einer Behandlung in einem kinder- und jugendpsychiatrischen Krankenhaus reicht bei einem Teil der psychisch erkrankten Kinder und Jugendlichen die anschließende ambulante Regelbehandlung nicht aus, um die Integration in Schule, Familie und Freizeit zu gewährleisten. In diesen Fällen ist medizinische Rehabilitation angezeigt. Es fehlt aber bisher an mobil aufsuchenden und ambulanten Angeboten zur medizinischen Rehabilitation für psychisch erkrankte Kinder und Jugendliche; die bestehenden stationären Rehabilitationseinrichtungen sind meist wohnortfern. Auch wohnortnahe stationäre Maßnahmen zur Rehabilitation von psychisch erkrankten Kindern und Jugendlichen sind in Deutschland so gut wie nicht verfügbar. Hierbei stellen u. a. die aktuellen Strukturvorgaben mit strikter Trennung von Krankenhaus und Rehabilitation eine Hürde dar.•In einer Richtlinie über die berufsgruppenübergreifende, koordinierte und strukturierte Versorgung für schwer psychisch kranke Minderjährige mit komplexem psychiatrischem Behandlungsbedarf (§ 92 Abs. 6b SGB [Sozialgesetzbuch] V), die der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) erarbeitet, müssen sich für die schwer Betroffenen auch tatsächlich die Elemente wiederfinden, die notwendig sind. Der Leistungsanspruch von psychisch erkrankten Kindern und Jugendlichen mit schweren Beeinträchtigungen auf „ambulante Komplexleistung“ im SGB V muss eine Überwindung bestehender Sektorengrenzen beinhalten und die aus der Versorgungsforschung bekannten Bedarfe der Patient_innen in den Mittelpunkt stellen. Es geht nicht darum, Case Manager neu zu erfinden, sondern koordiniert komplexe Leistungen zu ermöglichen. Zur Verbesserung der intersektoralen Versorgung und der Vermeidung von Brüchen an den Schnittstellen sollten Leistungsausschlüsse, die einer gemeinsamen, ambulanten, abgestimmten und am individuellen Bedarf der Patient_innen orientierten Behandlung hinderlich sind, vermieden werden. So sollte kinder- und jugendpsychotherapeutische Behandlung nach der G-BA-Richtlinie parallel zur Behandlung in den kinder- und jugendpsychiatrischen Institutsambulanzen (PIAs) möglich sein. Auch sollten abgestimmte parallele Behandlungen in den Übergängen und in der Kooperation zwischen SPV (Sozialpsychiatrie-Vereinbarung)-Praxen und Institutsambulanzen ermöglicht werden.•Die stationsäquivalente Behandlung im häuslichen Umfeld oder im Rahmen einer Jugendhilfeeinrichtung (Hometreatment; § 115d SGB V) sollte zum Behandlungsende hin abgestufter und flexibler in Bezug auf Umfang und Dauer ermöglicht werden. Damit soll eine flexible Überführung in die weitere ambulante Behandlung gewährleistet werden. Als erster Schritt zur flexiblen Behandlung von mehr Patient_innen, v. a. in prekären Lebensverhältnissen und daher von der Pandemie besonders betroffen, bietet sich ein flächendeckender Ausbau der stationsäquivalenten Behandlung an. Hierbei sind weiterhin Finanzierungsmodelle mit den Kostenträgern nicht abschließend geregelt und eine staatliche Vermittlung des raschen Ausbaus wäre wünschenswert.•Die transitionspsychiatrische Versorgung am Übergang zwischen der Kinder- und Jugend- und der Erwachsenenpsychiatrie muss abseits von Modellprojekten als Zusatzleistung anerkannt werden und eine Flexibilisierung der Kostenübernahme angestrebt werden.Für die Kinder- und Jugendpsychiatrie ergibt sich über die Coronakrise hinaus eine große Chance, umfassendere Kenntnisse und ein besseres Verständnis für seelische Erkrankungen in der Gesellschaft zu etablieren. Neben den genannten strukturellen Veränderungen kann ein Ansatzpunkt für eine bessere Sensibilisierung und Wahrnehmung von seelischen Nöten und Belastungen im Kindes- und Jugendalter in einer weiterhin engen Abstimmung zwischen unserer Fachgesellschaft und den kinder- und jugendpsychiatrischen Verbänden mit der Stiftung „Achtung!Kinderseele“ bestehen, über die als Plattform die verschiedenen Projekte, Mentorenprogramme für Kita und Auszubildende sowie über vorhandene Informationskanäle konkrete Hilfen angeboten werden. Es geht um wissenschaftsfundierte Informationen, aber auch Empfehlungen für Lehrer_innen und Eltern sowie andere Mediator_innen, um niedrigschwellig in Schulen und in anderen Lebenswelten von Kindern und Jugendlichen Beratungsbedarf, Belastungen und Folgen der COVID-19-Pandemie zu identifizieren und Hilfestellungen leisten zu können. Dies wäre auch ein kleiner Beitrag auf dem Weg zu einer nachhaltigen kinder- und jugendpsychiatrischen Versorgung, die nicht nur die Behandlung von manifesten Symptomen zum Ziel hat, sondern auf die vielfältigen Ursachen seelischer Erkrankungen hinweist. Dies wird uns weiterhin sehr fordern. Gleichzeitig können wir zeigen, wie bedeutsam unser Fachgebiet ist und wie stabil es in der Versorgungsleistung für die Schwächsten unserer Gesellschaft ist.LiteraturAktion Psychisch Kranke e. V. (2017). Versorgung psychisch kranker Kinder und Jugendlicher in Deutschland – Bestandsaufnahme und Bedarfsanalyse. Projektbericht. Verfügbar unter https://www.apk-ev.de/projekte/kiju-bestandsaufnahme/startseite-k​iju First citation in articleGoogle ScholarAktion Psychisch Kranke e. V. (2022). Weiterentwicklung der psychiatrisch-psychotherapeutischen Hilfen und der Prävention seelischer Störungen im Kindes- und Jugendalter in Deutschland – Entwicklung und Abstimmung von Handlungsempfehlungen. 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Januar 2023 InformationZeitschrift für Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie (2023), 51, pp. 1-7 https://doi.org/10.1024/1422-4917/a000918.© 2023Hogrefe AGPDF download
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