rTMS in der Therapie psychiatrischer Erkrankungen

J. Höppner,T. Kammer, C. Schönfeldt-Lecuona,F. Padberg,M. Bajbouj, P. Zwanzger,C. Plewnia,A. Fallgatter, M. Landgrebe, J. Cordes,T. Wobrock,A. Hasan, G. Hajak,M. Schecklmann, J.-P. Lefaucheur,B. Langguth,P. M. Kreuzer

Nervenheilkunde(2015)

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摘要
ZusammenfassungAls transkranielle Magnetstimulation (TMS) wird ein Verfahren bezeichnet, bei dem ein Stimulator über eine Spule kurze elektromagnetische Pulse mit einer Flussdichte von bis zu 2 Tesla induziert, welche die Schädelkalotte mit wenig Abschwächung durchdringen und zu einer Depolarisierung neuronaler Zellverbände führen. Die Stromdichte am Stimulationsort wird von einer Vielzahl physikalischer und biologischer Parametern bestimmt: Spulengeometrie sowie -positionierung, der Abstand der Spule zum Kortex, die Pulsform, die Intensität, Frequenz und das Muster der Stimulation sowie die dreidimensionale Orientierung der stimulierten neuronalen Strukturen im Verhältnis zur Geometrie des Magnetfeldes. Bei der repetitiven transkraniellen Magnetstimulation (rTMS) werden mehrere elektromagnetische Einzelstimuli als Reizserien mit konstanter Wiederholungsrate appliziert. Mithilfe dieser repetitiven TMS können Veränderungen der neuronalen Aktivität induziert werden, die über die eigentliche Stimulationsdauer hinweg andauern. Im vorliegenden Themenheft wird die Datenlage zu etablierten und potenziellen therapeutischen Anwendungen der repetitiven transkraniellen Magnetstimulation in psychiatrischen Indikationsgebieten zusammengefasst. Eine Empfehlung mit Evidenzgrad A kann für die hochfrequente rTMS-Behandlung des linken dorsolateralen präfrontalen Kortex (DLPFC) bei depressiven Störungen ausgesprochen werden. Empfehlungen mit dem Evidenzgrad B bestehen für niederfrequente rTMS des rechten DLPFC bei der Behandlung depressiver Störungen und für hochfrequente rTMS des linken DLPFC bei depressiver Symptomatik von Patienten mit Parkinson-Syndrom. Wahrscheinlich besteht ein additiver Effekt von rTMS des DLPFC zu einer antidepressiven Pharmakotherapie. Eine Empfehlung mit dem Evidenzgrad C kann folgenden rTMS-Paradigmen zugesprochen werden: hochfrequente rTMS des linken DLPFC bei Patienten mit schizophrener Negativsymptomatik (trotz einer großen negativen Multicenterstudie), niederfrequente rTMS des linken TPC bei chronischem Tinnitus und akustischen Halluzinationen (trotz vieler Publikationen eher niedriges Evidenzniveau), hochfrequente rTMS des rechten DLPFC bei Patienten mit posttraumatischer Belastungsstörung und hochfrequente rTMS des linken DLPFC bei Nikotinabhängigkeit. Gerade bei der Behandlung von Patienten mit chronischem und therapieresistentem Erkrankungsverlauf ist zu erwarten, dass dem gesamten Bereich neurostimulatorischer Methoden eine steigende Bedeutung zukommen wird. Es bleibt zu hoffen, dass vor dem Hintergrund innovativer technischer Entwicklungen und verbesserter Studienmethodologie die transkranielle Magnetstimulation in der nahen Zukunft ihr volles therapeutisches Potenzial entfalten wird.
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