Photon-Counting-CT als mögliche neue Bildgebung für die postoperative Diagnostik bei Cochlea-Implantation

Die Bildgebung des Felsenbeins ist ein essenzieller Bestandteil der postoperativen Diagnostik nach einer Cochlea-Implantation (CI). Hierzu wird i.d.R. ein „multi-slice CT“ (MSCT) zur Lagekontrolle der inserierten CI-Elektrode durchgeführt. Das Photon-Counting-CT (PC-CT) ist eine Bildgebung, mit welcher die Artefaktentstehung sowie die Strahlenbelastung deutlich reduziert werden könnten, was die Bildqualität positiv beeinflussen sollte. Ziel dieser Studie war es zu untersuchen, inwiefern sich das PC-CT als neues diagnostisches Mittel zur Evaluierung der anatomischen Beschaffenheit der Cochlea nach CI eignet und ob es hinsichtlich der Strahlungsdosis signifikante Unterschiede bei der Bildqualität gibt. In dieser Studie erfolgte eine PC-CT Bildgebung von 10 Felsenbeinpräparaten mit inserierter CI-Elektrode (Flex 28). Jedes dieser Präparate erhielt 8 Aufnahmen unterschiedlicher Strahlungsdosen. Anschließend wurde in jeder Aufnahme mittels einer 3D-Rekonstruktion die Länge der Cochlea (cochlear duct length, CDL) unter Verwendung der OsiriX Software ermittelt. Die Abweichungen der im PC-CT gemessenen CDLs lagen im Vergleich zum Micro-CT (Goldstandard) bei allen 8 Strahlendosen pro Felsenbein unter 1mm. Es zeigten sich keine signifikanten Unterschiede bezüglich der CDLs zwischen den 8 PC-CT Strahlungsdosen. Das PC-CT lässt auch mit der geringsten Strahlendosis eine adäquate Vermessung der Cochlea zu. Daher kann über 80% der herkömmlichen Strahlendosis bei CT-Bildgebung eingespart werden, welche dann nur noch ca. 2% der natürlichen Jahresexposition durch Hintergrundstrahlung entspricht. Diese Erkenntnisse können einen Einfluss auf die Bildgebung im Rahmen einer CI-Operation haben, da die Strahlenbelastung mit der neuen Technik nahezu vernachlässigbar ist.