Sexualmedizin und Andrologie

Sexualmedizinische Fragestellungen spielen in der ärztlichen Praxis bei allen Störungen und Erkrankungen eine Rolle, welche die sexuellen Funktionen, das sexuelle und/oder partnerschaftliche Erleben und Verhalten sowie die geschlechtliche Identität betreffen. Dabei können Sexualstörungen auch Folgen von anderen Erkrankungen und/oder deren Behandlung sein sowie auf sexuelle Traumatisierungen zurückgehen. Für die klinische Arbeit ist in jedem Fall ein Grundverständnis von menschlicher Sexualität hilfreich, das drei verschiedene Dimensionen (Lust, Fortpflanzung, Beziehung) unterscheidet, welche eng miteinander verflochten sind. Dieses Grundverständnis durchwirkt auch die Prinzipien der sexualmedizinischen Diagnostik und Therapie, wobei der Paardimension eine ganz wesentliche Bedeutung zukommt. Dies hat zur Folge, dass in der Sexualmedizin ein integratives Vorgehen unter Berücksichtigung somatischer und psychosozialer Einflussfaktoren eine Bearbeitung paarbezogener Probleme genauso möglich macht wie den Einsatz somatischer Therapieoptionen.