Patienten aus Nord- und Subsahara-Afrika im baden-württembergischen Maßregelvollzug

Monatsschrift Fur Kriminologie Und Strafrechtsreform(2021)

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Zusammenfassung Patienten mit nordafrikanischem und subsaharischem Migrationshintergrund sind im Vergleich zu ihrem Anteil an der Allgemeinbevölkerung im baden-württembergischen Maßregelvollzug überrepräsentiert. Internationale Studien legen nahe, dass Migranten mit sichtbarem Minderheitenstatus und von der Bevölkerungsmehrheit abweichender Ethnizität ein höheres Risiko haben, an psychotischen Störungen zu erkranken. Zu den psychosozialen Erklärungsansätzen gehören soziale Benachteiligung und geringe ethnische Dichte. In der vorliegenden Studie wurden nach Paragraph 63 StGB untergebrachte Patienten aus Nord- und Subsahara-Afrika (N = 71) untersucht, um Anhaltspunkte für die Erklärung der hohen Zuweisungsraten zu finden. Zwei Vergleichsgruppen aus westeuropäischen (N = 73) und kasachischen (N = 32) Patienten wurden ausgewählt. Die afrikanischen Patienten hatten signifikant weniger abgeschlossene Berufsausbildungen und waren zum Zeitpunkt der Straftat häufiger obdachlos. Außerdem war der Anteil der F20.0 Diagnosen signifikant höher (87 %). In Bezug auf die psychiatrische und kriminologische Vorgeschichte, Alter bei Erstdelinquenz und Abhängigkeitsstörungen wurden keine Unterschiede gefunden. Diskutiert wird die Rolle migrationsbedingter sozialer Benachteiligung für die hohen Psychose-Raten in einigen Migrantengruppen. Ferner werden potenzielle Wege für Gewaltdelinquenz betrachtet. Die Relevanz kultursensibler Prävention und Intervention wird in Anbetracht der steigenden Zahlen von Migranten aus den untersuchten Regionen betont.
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