Kurz-Skala zur Erfassung wahrgenommener sozialer Teilhabe (KsT-5):faktorielle Struktur, interne Konsistenz, inhaltliche und konvergenteValidität sowie Normwerte in einer repräsentativenStichprobe

Soziale Teilhabe ist sowohl ein politischer als auch sozial- und\ngesundheitspsychologisch relevanter Aspekt des Zusammenlebens der Menschen\nunserer Gesellschaft und des Wohlergehens des Einzelnen. Vor dem Hintergrund\ndes Bundesteilhabegesetzes und der teilweisen Gleichsetzung der Begriffe\n„(Soziale) Teilhabe“ und „Inklusion“ wurde\ndie Frage von Teilhabe in den vergangenen Jahren haufig reduziert\nauf die Teilhabe-Chancen von Menschen mit Behinderungen unter Bezug auf die\n„Internationale Klassifikation der Funktionsfahigkeit,\nBehinderung und Gesundheit (ICF)“ der Weltgesundheitsorganisation\nund der UN-Behindertenrechtskonvention. Die Frage von Teilhabe betrifft\njedoch alle Menschen und ist nicht nur abhangig vom Grad der\nFunktionsfahigkeit oder Behinderung, sondern u. a. auch von\nsozialer Einbindung, finanziellen Moglichkeiten, regionaler\nZugehorigkeit, Bildung, Selbstwert und steht in einer\nWechselbeziehung zu Gesundheit. In der vorliegenden Studie wurde eine neue\nKurz-Skala mit 5 Items (KsT-5) zur Messung der Aspekte\n„Zugehorigkeit“,\n„Selbstwirksamkeit“, „Bedurfnis nach\nAnerkennung“, „Selbstwert“ und „Einbindung\nin soziales Umfeld“ an einer reprasentativen\nBevolkerungsstichprobe (N=2531) hinsichtlich ihrer\npsychometrischen Gutekriterien uberpruft. Es zeigte\nsich eine gute Passung einer einfaktoriellen Losung, eine\nzufriedenstellende interne Konsistenz von Cronbach’s\nα=0,73 und McDonald’s ω=0,73 sowie\neine gute konvergente Validitat uber positive\nZusammenhange mit Selbstwert und psychischer sowie physischer\nGesundheit. Die Studie liefert Normwerte der neuen KsT-5 stratifiziert nach\nGeschlecht und Alter als Voraussetzung fur den Einsatz in\nzukunftigen Studien.