PTA der oberen Extremitätenarterien bei extrakraniell manifestierter Arteriitis temporalis

Ziele: Die interventionelle Therapie stenosierender und okkludierender Gefäßprozesse bei extrakraniell manifestierter Riesenzell- (Temporal)- Arteriitis ist bisher nur in wenigen Fallberichten beschrieben worden. Ziel unserer Studie war es, erstmals bei einem größeren Patientenkollektiv die technische Durchführbarkeit und den langfristigen Erfolg der PTA bei Läsionen der oberen Extremitätenarterien im Rahmen dieser Vaskulitis zu evaluieren. Methode: 11 Patienten (11 Frauen, Durchschnittsalter 66 Jahre) mit Claudicatiosymptomatik der oberen Extremitäten bei extrakraniell manifestierter Arteriitis temporalis wurden interventionell mittels PTA therapiert. Insgesamt wurden 31 Gefäßterritorien (30 Stenosen, 1 Gefäßverschluss) behandelt (A. subclavia: n=4, A. axillaris: n=10, A. brachialis: n=17). Die Interventionen erfolgten unter Beibehaltung der bestehenden immunsuppressiven medikamentösen Therapie. Verlaufskontrollen basierten bei allen Patienten auf klinischer Untersuchung und bildgebenden Verfahren (MR-Angiographie und farbkodierte Duplexsonographie, kombiniert in 9/11 Fällen). Ergebnis: Bei initialem Therapieerfolg in sämtlichen Fällen betrug die Rate des technischen Erfolges 100%. Während der Langzeit-Verlaufskontrolle (durchschnittlich 24 Monate) traten bei 5/11 Patienten in insgesamt 14/31 Gefäßterritorien klinisch relevante Restenosen auf, resultierend in einer primären Offenheitsrate von 54,8%. Wiederholte Ballondilatationen (Patienten: n=4, Läsionen: n=8) führten zu einer langfristigen sekundären Offenheitsrate von 74,2% (23/31 Läsionen). Bei 17/22 langfristig asymptomatischen oberen Extremitäten betrug der klinische Langzeiterfolg 77,3%. Schlussfolgerung: Die PTA der Arterien der oberen Extremitäten bei klinisch symptomatischen Läsionen im Rahmen einer Riesenzell- (Temporal-) Arteriitis stellt trotz einer Tendenz zu Restenosen ein erfolgreiches Therapiekonzept dar.