Steuerung der axillären Multiinjektionstechnik zur Plexusanästhesie

Zusammenfassung Hintergrund Sonographisch gesteuerte Multiinjektionstechniken sind heute etablierte Standardverfahren bei der axillären Plexusanästhesie. Bis heute gibt es allerdings nur wenige Studien, die die Nervenstimulation und die Sonographie als Steuerungsinstrument bei einer axillären Multiinjektionstechnik vergleichen. Ziel der Arbeit In der vorliegenden Arbeit wurde eine ultraschallgesteuerte Vierfachinjektionstechnik (perineural, „out-of-plane“) mit einer nervenstimulationsgesteuerten Dreifachinjektionstechnik in einem prospektiven randomisierten und untersucherverblindeten Studiendesign verglichen. Material und Methode Es wurden 60 Patienten in 2 Gruppen (SONO, n = 30, und STIM, n = 30) randomisiert. Die Anlage der Plexusanästhesie erfolgte durch einen von 5 in beiden Methoden versierten Fachärzten und in beiden Gruppen mit 40–50 ml 1,5 %igem Mepivacain sowie 5–10 ml 0,5 %igem Mepivacain. Primärer Zielpunkt war die Anästhesiezeit. Als sekundäre Ziele wurden Durchführungszeit (DZ) und die Anästhesiezeiten der Einzelnerven sowie die Erfolgsquote untersucht. Ein verblindeter Untersucher testete die Sensibilität und die Motorik in den Innervationsgebieten der Nn. medianus (MED), radialis (RAD), musculocutaneus (MUC), ulnaris (ULN) und cutaneus antebrachii medialis (CAM) zu definierten Zeitpunkten. Die Patienten erhielten einen Fragebogen zum Patientenkomfort. Ergebnisse Die Anästhesiezeiten der Plexusblockaden unterschieden sich nicht. Die Anästhesiezeiten der Einzelnerven und die Erfolgsquoten (90 vs. 89 %) waren ohne Unterschied. Die DZ war in der SONO-Gruppe signifikant kürzer (6,68 ± 1,72 vs. 8,05 ± 2,58 min, p = 0,02). Patientenzufriedenheit (92 % vs. 91 %) und Bewertungen in der visuellen Analogskala (VAS, 2 cm) zeigten jeweils gute Ergebnisse. Schlussfolgerung Bezüglich des Blockadeerfolgs, der Blockadequalität und der Patientenzufriedenheit sind die Verfahren gleichwertig; die Unterschiede zwischen den Verfahren sind geringer als erwartet.