Neue PMMA-Knochenzemente zur Anwendung in Vakuummischsystemen

Zusammenfassung Bei zementierten Hüftendoprothesen können Brüche und Risse im Zementmantel das Auftreten einer mechanischen Lockerung begünstigen. Vor allem Lufteinschlüsse und große Blasen innerhalb des Zementmantels können mögliche Ursachen für die Entstehung solcher Ermüdungsbrüche darstellen. Die Reduktion der Zementporosität, ist ein logischer Schritt zur Verbesserung der Qualität und Belastbarkeit des Knochenzements. Für eine wirksame Porenreduktion durch Vakuummischen ist es notwendig, Palacos R ® vor dem Mischen auf 4°C zu kühlen. Für eine vereinfachte Anwendung sollten Zemente entwickelt werden, die bei gleichen Verarbeitungseigenschaften wie Palacos R ® keine Vorkühlung mehr erfordern. In unserer Studie wurden 2 neue Knochenzemente (Palamed G ® , VersaBond ® ) und ein klinisch bewährter Knochenzement (Palacos R ® ) in 3 verschiedenen Vakuummischsystemen (Optivac ® , MixOR ® , Palamix ® ) angemischt und untersucht. Mit allen Proben wurde ein 4-Punkt-Biegetest (ISO 5833) sowie eine Analyse der Makro-, Mikro-, und Gesamtporosität durchgeführt. Alle 3 Mischsysteme zeichnen sich durch eine effektive Reduktion von Porosität aus und ermöglichen ein konstantes Mischergebnis. Mit allen Knochenzementen konnte eine ausreichende Biegefestigkeit erreicht und die ISO-Norm erfüllt werden. Der VersaBond ® -Zement wies die geringste Porosität auf, zeigte jedoch auch eine etwas niedrigere Viskosität als die anderen Zemente. Beide neu entwickelten Zemente sind dem Palacos R-Zement hinsichtlich der Bruchfestigkeit in vitro ebenbürtig, es bedarf jedoch weiterer klinischer Studien und einer schrittweisen Einführung, bevor eine breite klinische Anwendung zu befürworten ist.