Dual-Energy-Computertomographie zur Beurteilung von pulmonalen Rundherden

Ziele: Untersuchung der klinischen Durchführbarkeit von Dual-Energy-Computertomographien (DECT) bei Patienten mit pulmonalen Rundherden. Methode: Kontrasmittelunterstützte DECT mit arterieller und spätvenöser Kontrastierung (180 s.) wurden bei 25 Patienten (14Männer, 11 Frauen, Durchschnittsalter 59 Jahre ±11) durchgeführt. Es wurden insgesamt 65 pulmonale Rundherde untersucht (primäre pulmonale Neoplasien und Filiae). Bei jedem Patienten wurden virtuelle native Bilder sowohl der Früh- als auch Spätphase rekonstruiert. Zusätzlich wurden 80kV-, 140kV- und 120kV-äquivalente Bilddatensätze ausgewertet. In allen Bilddatensätzen wurden die CT-Dichtewerte (HE) der pulmonalen Rundherde, des Muskels (M. psoas und pectoralis), der Aorta descendens vor und nach Kontrastmittelgabe gemessen. Außerdem wurden das Signal/Rausch- und Kontrast/Rausch-Verhältnis für alle Bilddaten berechnet. Ergebnis: Die mittlere Kontrastmittelaufnahme der pulmonalen Rundherde betrug in der arteriellen Phase 53 HU ±32 und in der spätvenösen Phase 57 HU ±35 (p=0,37). Die CT-Dichtewerte der pulmonalen Rundherde gemessen in den aus der arteriellen Phase berechneten virtuellen nativen Bildern betrug 9 HU ±45, basierend auf den Bildern der Spätphase 10 HU ±46 (p=0,43). Die virtuellen nativen Dichtewerte der Aorta berechnet aus der Frühphase betrugen im Mittel 56 HU ±17, berechnet aus der Spätphase 49 HU ±13 (p=0,001). Schlussfolgerung: Mithilfe der Dual-Energy-Computertomographie können valide virtuelle native Bilder aus der arteriellen Früh- und venösen Spätphase bei Patienten mit pulmonalen Rundherde berechnet werden. Die resultierende Berechnung der Kontrastmittelaufnahme kann bei der differenzialdiagnostischen Eingrenzung von pulmonalen Rundherden hilfreich sein und die Strahlenbelastung des Patienten kann gesenkt werden.