COPD-Exazerbation und Intensivtherapie

Zusammenfassung Die chronisch-obstruktive Lungenerkrankung (COPD) ist hinsichtlich Prävalenz, Morbidität und Mortalität eine der bedeutendsten Erkrankungen der gesamten Medizin. Die COPD-Exazerbation stellt dabei eine häufige Herausforderung dar, die nicht selten dazu führt, dass der Patient auf die Intensivstation aufgenommen werden muss. Als COPD-Exazerbation wird der Zustand bezeichnet, der eine klinische Verschlechterung über Tagesschwankungen hinaus mit einer daraus resultierenden medikamentösen Therapieintensivierung bedingt. Die Krankenhaussterblichkeit von COPD-Patienten mit schweren Exazerbationen liegt zwischen 3 und 10%. Bei Aufnahme auf die Intensivstation steigt die Mortalität signifikant und erreicht Werte von 40% und mehr. Neben der inhalativen Therapie mit Bronchodilatatoren besteht die medikamentöse Therapie aus systemisch applizierten Steroiden, wobei die Dauer auf 10–14 Tage beschränkt werden soll. Bei begründetem Verdacht auf eine bakterielle Ursache sollte eine antibiotische Therapie initiiert werden. Kritisch wird in diesem Zusammenhang die Therapie mit Makroliden gesehen, da sie eine hohe Pneumokokkenresistenzrate aufweisen. Neben der medikamentösen Therapie kann auch die physikalische Therapie zur klinischen Besserung beitragen. Nicht selten werden nichtinvasive und invasive Beatmung temporär notwendig. Die Indikation zur Intubation ist jedoch kritisch zu stellen. Es sollte zunächst geprüft werden, ob eine nichtinvasive Beatmung möglich ist, bevor COPD-Patienten intubiert werden, da COPD-Patienten nicht selten nur schwerlich von der invasiven Beatmung zu entwöhnen sind. Der folgende Beitrag soll eine Übersicht über Diagnostik sowie medikamentöse und supportive Therapie bei COPD-Exazerbation geben, wobei auch auf die Besonderheiten der Beatmung von COPD-Patienten eingegangen werden soll.